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Nummer 3

Eitelkeit

Die Falle, in der die unreife DREI sitzt, heißt Eitelkeit. Unter Eitelkeit verstehen wir, dass zweitrangige Äußerlichkeiten (Verpackung, Kleidung, Wirkung nach außen) wichtiger sind als das „Eigentliche" (Substanz, Person, Inhalt). Solange die DREI in sich gefangen ist, lebt sie gleichsam nicht in ihrem eigenen Körper und in ihrer eigenen Seele, sondern steht neben sich und sieht sich agieren.

DREIer sind die geborenen Schauspieler: Einige wenige werden erstklassig, viele immerhin gut. Viele DREIer stehen gern vor großen Menschenmengen. Ein „Bad in der Menge" macht ihnen Spaß. Im persönlichen Gespräch unter vier Augen dagegen fühlen sich viele DREIer eher unsicher. Denn da ist Echtheit, Verwundbarkeit und Tiefgang gefordert. 

Die Untugend der drei ist die Täuschung. Diese besteht u. a. darin, dass sich dreien anders geben, als sie wirklich sind. Dabei erliegen sie der Selbsttäuschung: Um funktionstüchtig zu bleiben, reden sie sich ein, sie entsprächen tatsächlich dem Bild, das sie der Welt präsentieren. Da sie sich im Grunde wertlos fühlen, können sie es sich nicht leisten, ihre Maske fallen zu lassen. Diese Falschheit lässt sich auch als das Ergebnis des Unwillens zur Entwicklung des Selbst interpretieren. Durchschnittliche dreien stecken ihre Energie lieber in die Perfektion ihres Image. Es ist ja auch viel schwieriger, an der Entwicklung der Qualitäten des wahren Wesens zu arbeiten, wenn man dauernd in seiner Eitelkeit bestätigt wird.